Einführung in das Longieren des Pferdes
Für das Longieren des Pferdes sind einige Kenntnisse notwendig. Deshalb ist es sinnvoll sich das Longieren zunächst von einem erfahrenen Reiter oder dem Reitlehrer zeigen zu lassen, bevor man selber damit anfängt. Wer seine Fähigkeiten unter Beweis stellen will, der kann einer Prüfung ablegen und so das Longierabzeichen erwerben.
Zum Longieren steht man in der Mitte eines Zirkels und lässt das Pferd auf der Zirkellinie im Kreis um sich herumlaufen.
Wozu eignet sich Longieren? Wie kann das Longieren eingesetzt werden?
- Bewegung des Pferdes, wenn es beispielsweise länger in der Box
gestanden hat oder im Hänger gefahren wurde - Longieren kann eine vertrauensbildene Maßnahme –
nicht nur für junge Pferde – sein. - Unterricht des Pferdes in Versammlung, Biegung und Dehnung
- Training des Pferdes ohne Reiter, wenn das Pferd aus bestimmten
Gründen nicht geritten werden kann/soll oder es erst die zum Reiten notwendigen Muskeln aufbauen muss - Konditionstraining, Koordinationstraining und Konzentrationstraining
- Anfängerausbildung von Reitern / Sitzschulung
Beim Longieren kommen entweder Kappzaum oder Zaumzeug und Gebiss zum Einsatz, wobei die Zügel vom Zaumzeug entfernt werden. (Beim Longieren mit Zaumzeug und Gebiss muss man einiges beachten, worauf wir an anderer Stelle noch genauer eingehen werden. )Außerdem kann die Verwendung von Hilfszügel (Ausbindezügel) und Longiergurt – besonders bei Übungen zur Versammlung, Dehnung und Biegung sinnvoll sein.
Die Longe wird in Schlaufen gelegt, die in der Länge in etwa der Unterarmlänge entsprechen. Gehalten wir die Longe wie ein Zügel. Man lässt sie zwischen kleinem Finger und Zeigefinger in die Hand hineinlaufen und unter dem Daumen wieder heraus. Die Longe sollte niemals um die Hand gewickelt werden!
Beim Longieren auf der linken Hand werden die Longe in der linken und die Longierpeitsche in der rechten Hand gehalten. Wird auf der rechten Hand longiert, erfolgt diese Aufteilung umgekehrt. Die Longierpeitsche dient zur Verständigung mit dem Pferd und nicht zur Bestrafung.
Man geht mit dem Pferd zusammen in die Mitte des Zirkels und schickt es dann raus auf den Zirkel, wobei man die Longe schlängeln lässt und Kommando gibt. Die gewünschte Gangart wird dem Pferd ebenfalls als Kommando genannt. Um das Pferd vorwärts zu bewegen, wird die Spitze der Longierpeitsche in Richtung der Sprunggelenke gerichtet. Wenn das Pferd langsamer werden oder anhalten soll, zeigt man mit der Spitze auf die Brust. Die Hand, die die Longe hält, gibt wie beim Reiten halbe oder ganze Paraden.
In regelmäßigen Abständen wird das Pferd angehalten und umgedreht, damit beide Seiten des Körpers gleichmäßig trainiert werden. Die Einstellung des Hilfszügels muss beim Umdrehen ggf. angepasst werden.
Damit das Pferd sich zu Beginn und am Ende der Longenarbeit lockern und dehnen kann, sollte es jeweils etwa 5 Minuten ohne Hilfszügel im Schritt longiert werden.
Ausrüstung zum Longieren
- Longierleine / Longe (8-10 Meter lang)
- Kappzaum oder Trense
- Longierpeitsche mit langem Schlag
- Gamaschen (Schutz der Vorderbeine des Pferdes)
Zur erweiterten Ausrüstung für das Longieren gehören:
- Longiergurt
- Ausbinder oder Dreieckszügel
- Cavaletti