Pferd einfangen und aufhalftern
Gerade, wenn das Wetter sehr schön ist, haben viele Pferde gar keine Lust sich von der Weide holen und von den Herdenkameraden trennen zu lassen. Deshalb bewegen sie sich nur selten freiwillig auf den Menschen zu, wenn dieser mit dem Halfter in der Hand an der Koppel auftaucht und ihren Namen ruft.
„Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss eben der Prophet zum Berg…“ Aus diesem Grund wird man so manches Mal den Weg quer über die Weide antreten müssen, um sein Pferd für einen Ausritt oder einen Termin beim Schmied oder Tierarzt abzuholen. Zu diesem Zweck Leckerlis mit auf die Koppel zu nehmen, ist meist keine gute Idee. Die Pferde gewöhnen sich sehr schnell daran und bei großen Herden können einzelne Tiere recht aufdringlich werden. Gibt es dann noch futterneidische Pferde in der Gruppe, kann die Situation durchaus auch gefährlich für den Menschen werden, wenn es zu Auseinandersetzungen zwischen den Pferden kommt.
Das Aufhalftern des Pferdes erfolgt wie das Auftrensen und das Aufsatteln in der Regel immer von der linken Seite und auch der Verschluss des Halfters ist links. Man geht also auf der Weide gleich von links auf das Pferd zu. Die Bewegungen dabei sollten ruhig und langsam sein. Es empfiehlt sich, das Tier dabei mit ruhiger, freundlicher Stimme anzusprechen und Halfter und Führstrick hinter dem Rücken zu verbergen, damit das Pferd nicht gleich weiß, dass es abgeholt werden soll. Das Halfter wird über den Kopf gestreift, so dass Nasenriemen und Kopfstück an der richtigen Position sitzen und verschlossen.
Auch in der Box nähert man sich dem Pferd zum Aufhalftern von der linken Seite und man nimmt durch leises, freundliches Sprechen vorab Kontakt mit dem Pferd auf.