Beine

In der Beurteilung von Pferden spielt die Gesundheit der Gliedmaßen eine wichtige Rolle. Kleinere oder größere Fehlstellungen der Beine müssen jedoch nicht zwangsläufig die „Unbrauchbarkeit“ eines Pferdes bedeuten, da diese nicht zwingend Beeinträchtigungen und Schäden nach sich ziehen müssen. Es kommt darauf an, dass die Fehlstellungen keine Auswirkung auf die Bewegung des Pferdes haben oder zur einseitigen Falschbelastung der Gelenke und Instabilität führen.

Die vorderen Gliedmaße des Pferdes müssen die größte Belastung tragen. Auf ihnen lasten ungefähr 60 bis 65 Prozent der Körpermasse. Das die Vorhand diese Mehrbelastung übernehmen muss, ergibt sich aus der Zusatzbelastung durch Kopf und Hals. Der Schwerpunkt des Pferdes liegt unterhalb des hinteren Teild des Brustbeins. Wenn das Pferd überbaut ist, die Kruppe also höher als der Widerrist liegt, verlagert sich der Schwerpunkt noch weiter nach vorn.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Fesselstand. Die Fessel dient dem Pferd als Stoßdämpfer für die Beine. Das Fesselbein dient als Verbindung zwischen Huf und Röhrbein. In Normalstellung bildet das Fesselbein bei den Vorderbeinen einen Winkel von 45 Grad und bei den Hinterbeinen einen Winkel von 50 Grad. Wenn der Winkel steiler ausfällt, ist die Rede von einer steilen Fessel, die einen harten Gang und schlechten Schritt verursacht. Im umgekehrten Fall bei einem weniger steil ausfallenden Winkel spricht man von einem weich gefesselten Pferd, welches sich häufig durch angenehm weiche Gänge auszeichnet, jedoch eine Neigung zum Durchtreten aufweisen kann. In beiden Fällen ist ein frühzeitiger „Verschleiß“ des Pferdes zu befürchten.