Grundlagen zu Muskeln und Sehnen beim Pferd

Muskulatur des PferdesMuskeln bilden den aktiven Teil des Bewegungsapparates des Pferdes. Durch die Sehnen werden Bewegungen auf den Knochen übertragen.

Muskeln

Die Muskulatur des Skelettes nimmt einen Anteil von 40 Prozent der Gesamtmasse des Pferdekörpers ein. Die Muskelfaser (Myofibrillen) ist der Basisbaustein des Muskels. Mehrere Muskelfasern bilden ein Muskelbündel und mehrere Muskelbündel formen wiederum den Muskel. Feines Bindegewebe, das die Blutgefäße und Nervenendigungen enthält, hüllt die einzelnen Faser, Bündel und Muskeln ein. An den Enden geht der Muskel in die Sehne über, durch die er über eine feste Verbindung mit dem Knochen verfügt.

Hauptbestandteil des Muskels ist Wasser (75 Prozent). Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate machen die verbleibenden 25 Prozent aus. Innerhalb der Eiweiße kommt dem Myosin eine besondere Bedeutung zu, da es Auslöser für das Zusammenziehen der Muskeln ist. Das Kohlenhydrat Glykogen dient dem Muskel als Energiespeicher. Der für die Arbeit der Muskeln notwendige Sauerstofftransport im Muskel wird vom roten Muskelfarbstoff Myoglobin übernommen.

Wenn der Muskel arbeitet, finden in seinem Inneren intensive Stoffwechselprozesse statt: Sauerstoff und Nährstoffe werden dem Blut entzogen. Bei Zunahme der Arbeit, erfolgt gleichfalls eine Steigerung der Blutzufuhr. Der Zeitraum, währenddessen der Muskel in der Lage ist, energiereiche Substanzen (beispielsweise das Kohlenhydrat Glykogen) unter Sauerstoffzufuhr zu verbrennen, wird als aerobe Energiegewinnung bezeichnet. Früher oder später ist in Abhängigkeit vom Trainingszustand des Pferdes dieser Zeitraum der Energiegewinnung beendet und die anaerobe Energiegewinnung beginnt. Dabei findet die Gewinnung der benötigten Energie ohne Sauerstoffzufuhr statt, wobei eine deutlich höhere Menge der energieliefernden Substanzen verbraucht wird. Im Zuge zunehmender Arbeit und Ermüdung des Muskels wird Milchsäure im Muskel angesammelt, die verantwortlich dafür ist, dass Muskelkater entsteht.

Sehnen

Die Sehnen, die aus den Muskeln hervorgehen, setzen sich aus vielen parallel verlaufenden Sehnenbündeln zusammen, welche ihrerseits wieder aus einzelnen Sehnenfasern bestehen. Die Sehnen ermöglichen die Übertragung der Muskelbewegung auf entfernt liegende Knochen. Die Blutversorgung der Sehne erfolgt über den Muskel.

Dort, wo die Sehnen über Knochenvorsprünge oder Gelenke verlaufen, ist unter ihnen entweder ein Schleimbeutel gelagert oder sie sind von einer Sehnenscheidewand umhüllt. Mithilfe von speziellen Fasern erfolgt eine feste Verankerung der Sehnen am Knochen. Der Anteil an elastischen Fasern in den Sehnen ist ebenso gering wie ihre Dehnbarkeit, dennoch zeichnen sich Sehnen durch ihren großen Zugwiderstand aus.

Den Sehnen kommt bei den Gliedmaßen des Pferdes eine besondere Bedeutung zu. Strecksehnen liegen an der Vorderseite der Beine und auf der hinteren Seite der Beine befinden sich sogenannte Beugesehnen. – Vor allem die Beugesehnen unterliegen einer großen Entzündungsgefahr. Derartige Sehnenentzündungen zählen mit zu den häufigsten Erkrankungen am Bewegungsapparat des Pferdes.

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