Gesundheit Lexikon – Anatomie, Medizin, Alternative Heilmethoden
Unter Abduktion versteht man die Bewegung weg von der Mittellinie oder Meridianebene des Pferdekörpers.
Abführmittel
Abführmittel dienen dazu, den Darm des Pferdes schnell und gründlich zu entleeren. Typische Abführmittel sind beispielsweise Paraffinöl, Flohsamenwegerich oder eine Bittersalzlösung / Glaubersalz.
Abklatschpräparat
Als Abklatschpräparat wird der Abdruck bezeichnet, der auf einem Objektträger zurückbleibt, wenn man die nasse Oberfläche einer Läsion oder eines Gewebes (durch Biopsie gewonnen) darauf drückt, damit eine Untersuchung unter dem Mikroskop möglich ist.
Abklopfen
auch: Perkussion
Unter Abklopfen oder Perkussion versteht man eine Diagnosetechnik zur Beurteilung, womit Körperöffnungen gefüllt sind. Im Rahmen des Abklopfens bzw. der Perkussion klopft der Tierarzt die entsprechenden Körperregionen ab und hört gleichzeitig mit dem unbewehrten Ohr oder unter Zurhilfenahme eines Stethoskops ab. Abklopfen / Perkussion wird in der Praxis häufig eingesetzt, um eine Infektion der Nasennebenhöhlen beim Pferd zu diagnostizieren. Wenn die Nasennebenhöhlen des Pferdes durch eine Infektion mit Eiter gefüllt sind, klingen sie beim Abklopfen nicht wie im Normalzustand hohl.
Abszess
Bei einem Abszess handelt es sich um eine Infektion, die der Pferdekörper mit einer Wand aus faserigem Gewebe eingehüllt hat, um sie zu isolieren. Damit eine Behandlung mit Antibiotika bessere Erfolgschancen hat, sollte ein Abfluss aus dem Abszess geschaffen werden, um angesammelten Eiter und Schmutz zu beseitigen.
Adduktion
Adduktion ist das Gegenteil von Abduktion. Adduktion beschreibt die Bewegung hin zur Mittellinie oder Meridianebene des Pferdekörpers.
Adhäsion
Eine Adhäsion ist eine bindegewebliche Verwachsung, die durch Fibrin entsteht. Adhäsionen treten in der Regel als Folge von Verletzungen des Pferdes auf.
Adjuvans
Als Adjuvans wird ein Stoff bezeichnet, der die Wirkung anderer Stoffe fördert.
Adspektion
Bei einer Adspektion schaut sich der Tierarzt bestimmte Körperregionen des Pferdes an. Dabei kann es beispielsweise um die Bauchorgane oder um die Beine des Tieres gehen.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind flüchtige Öle, die aus Pflanzen gewonnen werden. Ätherische Öle weisen alle einen typischen Geruch und therapeutische Charakteristika. In der Aromatherapie werden ätherische Öle eingesetzt.
Ätiologie
Die Ätiologie ist die Lehre von der Krankheitsursache.
Aerob
Aerob bedeutet „auf das Vorhandensein von Sauerstoff angewiesen“.
Akupunkturpunkte
Als Akupunkturpunkte werden Punkte bezeichnet, die sich auf den Meridianen befinden und an denen die dicht an der Oberfläche fließende Energie zur Heilungsförderung eingesetzt werden kann.
Akut
Wenn der Ausdruck akut auf Pferdekrankheiten bezogen wird, bringt dieses zum Ausdruck, dass es sich um eine Erkrankung mit kurzem, heftigen Verlauf handelt. Akute Zustände treten plötzlich auf und dauern nur kurz (um die drei Tage) an. Akute Pferdekrankheiten werden mit Begriffen gekennzeichnet, die auf „-itis“ enden.
Allergie
Als Allergie bezeichnet man die Überempfindlichkeit des Körpers auf einen bestimmten Stoff.
Allgemeinbefinden
Mit Allgemeinbefinden bezeichnet man die Beurteilung von Wohlbefinden und Aufmerksamkeit des Pferdes. Zur Kontrolle überprüft der Tierarzt die PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur).
Allgemeinverhalten
Allgemeinverhalten wird für die Beurteilung des Verhaltens des Pferdes verwendet. Zeigt das Pferd schreckhaftes, ängstliches oder apathisches Verhalten? Was bringt es mit Kopf, Augen, Ohren und Schweif zum Ausdruck?
Allopathie
Bei Allopathie handelt es sich um ein medizinisches System. Ziel in der Allopathie ist die Behandlung von Krankheitsprozessen durch die Anregung anderer Prozesse. Es werden Gegenmittel eingesetzt, um der Krankheit entgegengesetzt Symptome hervorzurufen. Dazu werden dem Pferd bspw. Antibiotika oder Entzündungshemmer verabreicht.
Anaerob
Anaerob ist das Gegenteil von aerob und bedeutet dementsprechend „nicht auf das Vorhandensein von Sauerstoff angewiesen“.
Anästhesie
Im Rahmen einer Anästhesie wird das Pferd durch die Verabreichung von Arzneimitteln ruhig gestellt oder in Vollnarkose (siehe: Narkose) gelegt.
Analgesie
Unter dem Begriff Analgesie versteht man in der Veterinärmedizin das Abschalten von Schmerzen / die Schmerzstillung.
Analgetika
Analgetika ist der Fachausdruck für Schmerzmittel.
Anamnese
Der Begiff Anamnese steht für Bestandsaufnahme bzw. Vorbericht. Im Rahmen der Anamnese fragt der Tierarzt beispielsweise Vorerkrankungen des Pferdes ab.
Anaphylaktischer Schock
Ein anaphylaktischer Schock wird durch eine Überempfindlichkeit – bspw. eine Allergie – ausgelöst. Der Begriff anaphylaktisch entstammt der griechischen Sprache, wo ana für ohne und phylax für Schutz steht.
Anatomische Nomenklatur
Die anatomische Nomenklatur dient zur Bezeichnung von Organteilen, Organpunkten und Körperregionen. Für den Körper finden folgende Ausdrücke Verwendung: frontal (kopfwärts), kaudal (schweifwärts), ventral (bauchwärts), dorsal (rückenwärts). Bei den Gliedmaßen des Pferdes dienen folgende Begriffe zur Kennzeichnung: distal (nach unten), proximal (nach oben), dorsal (vorne), plantar (nach hinten), palmar (hinten und unten), medial (Innenseite der Beine) und lateral (Außenseite der Beine).
Angstäpfel
Der Begriff Angstäpfel stammt aus der Umgangssprache und beschreibt ungewöhnlich wasserhaltigen Kot des Pferdes mit halbfester bis wässriger Konsistenz, der mit unterschiedlicher Häufigkeit eine Stunde lang oder kürzer vom Pferd abgesetzt wird. Es gibt zum Beispiel besonders nervöse Pferde, die ungern von der Herde getrennt werden und deshalb in der Anfangsphase eines Ausrittes aufgrund von Aufregung und Anspannung vermehrt Angstäpfel ausscheiden.
Anschoppung
Mit dem Ausdruck Anschoppung bezeichnet der Tierarzt die übermäßige Füllung eines Darmabschnittes beim Pferd.
Applikation
Unter Applikation versteht man das Verabreichen von Medikamenten oder anderen Stoffen (bspw. Kochsalzlösung). Applikationen können auf unterschiedliche Weise erfolgen. Unterschieden wird dabei nach: oral, rektal, nasal, intraokulär, intravaginal, intramuskulär, intravenös, intraateriell, subkutan
Arrhythmie
Arrhythmie beschreibt einen unregelmäßigen Herzschlag beim Pferd – Herzrhythmusstörung.
Artefakte
Mit dem Begriff Artefakte bzw. Artefakt bezeichnet der Tierarzt Erscheinungen auf dem Röntgenbild, die nicht dem Objekt zuzuordnen sind, sondern beispielsweise durch Dreck auf der Haut des Pferdes verursacht wurden.
Arthroskopie
Die Arthroskopie ist eine Methode der Diagnostik. Mithilfe eines speziellen Endoskops kann der Tierarzt direkt in das betroffene Gelenk des Pferdes hineinsehen.
Artikulation
Artikulation wird zur Kennzeichnung von Gelenkverbindungen verwendet.
Aseptisch
Aseptisch bedeutet keimfrei.
Astringent
Astringent bezeichnet eine Substanz, die für ein Zusammenziehen der Zellwände sorgt und so ungewollte Absonderungen verhindert.
Atonie
Atonie beschreibt den fehlenden Spannungszustand der Muskeln bzw. die Trägheit und Bewegungsarmut innerer Organe. So kann beim Pferd zum Beispiel eine Darmatonie vorliegen.
Atrophie
Unter Atrophie versteht man einen Gewebeschwund, der organisch oder muskulär sein kann. Ursächlich für die Atrophie sind mangelndes Training oder eine mangelhafte Durchblutung.
Auftreibung
Als Auftreibung wird die Verdickung oder Vorwölbung bestimmter Körperteile bezeichnet. Bluterguss oder Überbein gehören beispielsweise beim Pferd zu den häufig auftretenden Auftreibungen.
Auskulation
Der Begriff Auskulation bezeichnet das Abhören von Geräuschen im Körper unter Zurhilfenahme eines Stethoskops. Der Tierarzt horcht Organe oder Körperregionen des Pferdes ab. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Lunge, die Luftröhre oder den Darm handeln. Auch Reibegeräusche, die durch eine Fraktur hervorgerufen werden, können im Rahmen einer Auskulation festgestellt werden.
Avermectin
Avermectin fasst eine Gruppe chemischer Stoffe zusammen, die als Entwurmungsmittel für Pferde verwendet werden. Ivermectin gehört beispielsweise dazu.
Bauchpunktion
auch: Bauchdeckenpunktion
Die Bauchpunktion oder Bauchdeckenpunktion ist ein Hilfsmittel in der Diagnostik, das in der Regel dazu herangezogen wird, um bei bestimmten Kolikfällen die Schwere der Erkrankung ermitteln und das weitere Vorgehen festlegen zu können. Für die Bauchpunktion / Bauchdeckenpunktion wird eine Stelle am Unterbauch des Pferdes geschoren und desinfiziert. Anschließend bringt der Tierarzt in diesem Bereich eine große Nadel in die Bauchhöhle des Pferdes ein und entnimmt damit eine Probe der Bauchhöhlenflüssigkeit. Anschließend wird die Bauchhöhlenflüssigkeit auf Farbe, Trübungsgrad und Eiweißgehalt untersucht. Günstig ist es, wenn die Bauchhöhlenflüssigkeit bernsteingelb gefärbt, klar ist und nur wenig Protein enthält. Liegen jedoch Verunreinigungen durch Blut oder Dung vor, ist die Flüssigkeit getrübt oder der Proteingehalt hoch, so können dieses Anzeichen für das Vorliegen einer schweren oder fortgeschrittenen Kolik sein.
Benigne
siehe: Gutartig
Beugesehnen
Allgemein wird der Begriff Beugesehnen für die Sehnen verwendet, die sich beim Pferd auf der Rückseite der Röhrbeine und Fesselgelenke befinden. Die Beugesehnen dienen dazu, das Gewicht, das auf den Pferdebeinen lastet, zu unterstützen. Außerdem sind die Beugesehnen für die Vorwärtsbewegung des Pferdes von Bedeutung.
Bildgebende Verfahren
Mit der Wendung bildgebende Verfahren wird der Einsatz verschiedener Geräte bezeichnet, die dem Tierarzt Bilder ais dem Körperinneren des Pferdes liefern. Zu den bildgebenden Verfahren gehören zum Beispiel Computertomografie, Röntgen, Szintigrafie, Thermografie oder Ultraschall. Der Tierarzt muss die Bilder archivieren und bei der Anwendung bildgebender Verfahren das Strahlenschutzgesetz beachten.
Bindegewebe
Beim Bindegewebe handelt es sich um einen Grundtyp des Körpergewebes. Bindegewebe setzt sich aus Bindegewebszellen und Interzellularsubstanz zusammen. Unter anderem dient Bindegewebe bspw. zum Füllen organfreier Räume im Körper.
Biodynamik
Die Biodynamik ist die Lehre von den Körperbewegungen und den Kräften, die darauf wirken.
Bioenergie
Unter Bioenergie versteht man die biologische Energie, die in allen Lebewesen vorhanden ist.
Biopsie
Der Ausdruck Biopsie bezeichnet die Entnahme einer Gewebeprobe beim Pferd. Die entnommene Gewebeprobe wird anschließend pathologisch untersucht.
Bösartig
auch: Maligne
Bösartig oder maligne wird häufig in Verbindung mit Krebserscheinung verwendet. Wenn eine Krebsbildung als bösartig bezeichnet wird, dann ist der Krebs in der Art ausgeprägt, dass er lokal in Gewebe eindringt und diese zerstört oder, dass der Krebs sich auf andere Körperregionen des Pferdes ausbreitet (man sagt hier auch: „der Krebs streut“).
Breiumschlag
Bei einem Breiumschlag handelt es sich um einen Umschlag, der mit einem feuchten Material breiiger Konsistenz hergestellt wird. Üblicherweise werden für einen Breiumschlag trockene, absorbierende Substanzen verwendet und mit Flüssigkeit oder Öl angerührt. Ein Breiumschlag auf Schwellungen oder Wunden hat eine aufweichende und entspannende Wirkung auf Gewebe. In Abhängigkeit vom verwendeten Material für den Breiumschlag wird auch eine Stimulierung erzielt. Häufig bewirken Breiumschläge auch, dass Schwellungen abklingen.
Bronchialbaum
Der Ausdruck Bronichalbaum fasst die verzweigten Luftwege des Atmungsapparates beim Pferd zusammen. Der Bronchialbaum setzt sich aus Luftröhre, Bronchien und Bronchiolen zusammen.
Bronchoalveoläre Spülung
auch: Broncheoalveoläre Spülung, Bronchoalveoläre Lavage, Bronchiallavage, BAL
Bei der bronchoalveolären Spülung handelt es sich um ein Verfahren aus der veterinärmedizinischen Diagnostik. Die bronchoalveoläre Spülung wird beispielsweise vom Tierarzt durchgeführt, um die vorläufige Diagnose einer Lungenentzündung beim Pferd zu bestätigen. Mithilfe der bronchoalveolären Spülung können auch die verursachenden Bakterien identifiziert und die wirksamsten Antibiotika ermittelt werden. Zur Durchführung einer bronchoalveolären Lavage wird das Pferd zunächst mit einem sanften Beruhigungsmittel ruhiggestellt. Danach führt der Tierarzt einen dünnen Schlauch durch eine Nüster des Tieres ein und schiebt ihn so weit wie möglich in die Lunge. Nun gibt er unter geringem Druck etwa 100ml bis 300ml einer sterilen Lösung über den Schlauch ein. Anschließend wird diese Flüssigkeit wieder entnommen und für die Analyse im Labor in eigens hierfür vorgesehene Reagenzgläser abgefüllt.
Bronchoskop
Das Bronchoskop ist ein Instrument, dass der Tierarzt zur tiefergehenden Untersuchung der Bronchien des Pferdes verwendet.
Bursa
Bursa ist der Fachausdruck für Schleimbeutel. Der Schleimbeutel ist mit Gelenkschmiere (Synovia) gefüllt und dient zum Beispiel zum Schutz der Gelenke vor unerwünschter Reibung.
Callus
Callus ist der Fachbegriff für Hornschwiele. Der Körper bildet Hornhaut an bestimmten Stellen des Körpers, um einen Schutz vor Reibung zu schaffen.
Carminativa
Carminativa sind blähungstreibende Mittel, die in erster Linie aus Pflanzen gewonnen und zur Förderung der Verdauung eingesetzt werden.
Chakra
Der Ausdruck Chakra stammt aus der indischen Medizin. Er bezeichnet eines von mehreren Energiezentren, die im Körper vorhanden sind.
Chi
Chi ist ein chinesischer Begriff, der für Energie oder Lebenskraft steht. Dem Chi wird eine große Wichtigkeit für alle Lebensbereiche zugesprochen. Chi kommt im ganzen Universum vor. Die Meridiane des Körpers weisen höhere Konzentrationen von Chi auf.
Chondroitinsulfat
Bei Chondroitinsulfat handelt es sich um ein Eiweißmolekül, dass wichtig für die Leistungsfähigkeit der Gelenkknorpel ist. Es gibt spezielle Ergänzungsfutter für Pferde, um Chondroitinsulfat zuzufüttern.
Chronisch
Mit dem Begriff chronisch wird eine Erkrankung oder ein Zustand gekennzeichnet, die bzw. der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Chronische Erkrankungen entwickeln sich langsam und dauern länger (mehr als sechs Wochen) an. Eine chronische Pferdekrankheit wird mit einem Begriff gekennzeichnet, der auch „-ose“ endet.
Cogginstest
Der Cogginstest ist ein Bluttest. Mithilfe des Cogginstests kann eine Infektion diagnostiziert werden, die auf den Virus, der für die Infektiöse Anämie (ansteckende Blutarmut) bei Einhufern verantwortlich ist, zurückzuführen ist.
Collagen
auch: Kollagen
Collagen oder Kollagen ist ein fibröser, proteinhaltiger Stoff, der in Knochen, Knorpel und Bindegewebe des Körpers vorhanden ist.
Corpora nigra
auch: Traubenkörner
Bei Corpora nigra oder den Traubenkörnern handelt es sich um rundliche Strukturen, die in den Augen jedes Pferdes zu finden sind und in die Pupille hineinragen. Es wird angenommen, dass die Traubenkörner im Auge eine ähnliche Wirkung wie eine Markise besitzen und so das Innere des Pferdeauges vor der Sonneneinstrahlung schützen. Die Corpora nigra sind in der Regel in derselben Farbe gefärbt wie die Iris, was schnell dazu führen kann, dass die rundlichen Strukturen als krankhafte Veränderungen des Pferdeauges wahrgenommen werden.
Dan Tien
In der chinesischen Medizin bezeichnet Dan Tien die Energiezentren des Körpers.
Debilität
Debilität ist ein allgemeiner Ausdruck für Schwäche.
Decoctum
Mit Decoctum ist ein Kräuterheilmittel gemeint, dass sich aus gekochtem Pflanzenmaterial zusammensetzt. Die Verabreichung von Decoctum an das Pferd erfolgt oral.
Degenerative Veränderungen
Mit dem Begriff degenerative Veränderungen werden Organveränderungen bezeichnet, die nicht auf eine Entzündung zurückzuführen sind. Zu den degenerativen Veränderungen gehört zum Beispiel Grauer Star.
Diagnose
Diagnose beschreibt die Entdeckung und Einschätzung einer Krankheit. Dazu untersucht der Tierarzt die vorliegenden Symptome.
Diagnostischer Eingriff
Als diagnostischer Eingriff wird ein chirurgischer Eingriff des Tierarztes bezeichnet, der mit der Zielsetzung der Diagnosestellung durchgeführt wird.
Dilatation
Dilatation ist der medizinische Fachbegriff für eine Erweiterung.
Distal
Distal steht für „weiter entfernt von der Körpermitte“.
Diuretikum
Bei einem Diuretikum handelt es sich um ein harntreibendes Mittel.
Dornfortsätze
Die Dornfortsätze gehen vom Wirbelkörper ab und bilden die Ansätze für Bänder und Muskeln.
Dorsal
Dorsal bedeutet „den Rücken betreffend“ bzw. „die Rückseite eines Körperteils betreffend“. Das Gegenteil von dorsal ist ventral.
Dynamisierung
In der Homöopathie beschreibt der Ausdruck Dynamisierung einen Prozess, bei dem eine Lösung heftig geschüttelt wird. Ziel dabei ist es, die Potenz eines homöpathischen Heilmittels durch magnetische Veränderung seiner Molekularstruktur zu steigern.
Eingebestock
Der Eingebestock wird in der Veterinärmedizin zur Verabreichung größerer Pillen über das Maul – üblicherweise in erster Linie für Rinder – eingesetzt. Bei Pferden ist der Einsatz des Eingebestocks zur Pillenverabreichung risikobehaftet, da es durch den Eingebestock zu Verletzungen des Rachens kommen kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Pille nicht wie gewünscht in der Speiseröhre des Pferdes abgelegt wird, sondern versehentlich in der Luftröhre platziert wird.
Elektrokardiogramm
auch: EKG
Bei einem Elektrokardiogramm oder kurz EKG werden die elektrischen Ströme im Pferdekörper und damit die Herzaktionen sichtbar gemacht.
Elektrolyte
Als Elektrolyte werden die Mineralien und Salze in der Körperflüssigkeit des Pferdes bezeichnet. Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle für die Normalfunktionen der Zellen und dienen zur Regulierung der elektrischen Leitfähigkeit des Körpers. Der Pferdekörper verliert Elektrolyte über den Schweiß.
Endoskop / Endoskopie
Bei der Endoskopie handelt es sich um eine Methode zur Diagnostik oder zur Behandlung, die mit einem Instrument durchgeführt wird, das als Endoskop (Kaltlichtgerät) bezeichnet wird. Das Endoskop ist ein starrer oder flexibler Schlauch aus Glasfaser mit einer kleinen Kamera am Ende. Für die Endoskopie wird das Endoskop entweder in eine natürliche Körperöffnung (Maul, Nüstern, Harnröhre, Gebärmutter) des Pferdes oder in eine durch chirurgischen Einschnitt künstlich hergestellte Öffnung eingeführt. Durch die Kamera des Endoskops kann der Tierarzt in die Organe hineinsehen. Mithilfe der Endoskopie können innere Erkrankungen des Pferdes diagnostiert oder behandelt (Operationen) werden.
Energiekörper
In der chinesischen Medizin steht der Begriff Energiekörper für die Energieschichten von denen der Körper umgeben ist.
Energiemedizin
Die Energiemedizin ist ein medizinisches System, das auf die Anregung der Selbstheilungskräfte des Körpers abzielt. Dazu wird der Energiefluss ausbalanciert, statt ihn nur zur Unterstützung mit Hilfsstoffen wei Antibiotika oder Entzündungshemmern zu versorgen.
Entericus
Entericus steht für „die Eingeweide betreffend“.
Entgiftungsmittel
Mit dem Begriff Entgiftungsmittel werden alle Stoffe zusammengefasst, die eine graduelle Entgiftung des Körpers bewirken und so die Gesundheit fördern und eine verbesserte Nährstoffaufnahme herbeiführen. Entgiftungsmittel wirken sich ebenfalls positiv auf den Stoffwechsel aus.
Entzündung
Die Entzündung stellt eine natürliche Körperreaktion dar. Der Körper reagiert mit Entzündungen auf Verletzungen. Wärme, Röte, Schmerzen und Schwellung sind örtliche Anzeichen für das Vorliegen einer Entzündung.
Entzündungshemmend
Wenn von entzündungshemmend die Rede ist, ist damit die Beschleunigung des Abklingens einer entzündlichen Reaktion gemeint.
Enzephaline und Endorphine
Enzephaline und Endorphine sind körpereigene, opiumähnliche Stoffe. Durch die Ausschüttung von Enzephalinen / Endorphinen kommt es im Körper zur Schmerzlinderung. Außerdem führen Enzephaline / Endorphine im Körper zu einem gesteigerten Wohlbefinden.
Enzym
Unter einem Enzym versteht man ein Protein, das in biochemischen Prozessen oder Reaktionen als Katalysator fungiert.
Expektorantia
Expektorantia ist der Fachbegriff für schleimlösende Mittel.
Exzision
Mit Exzision wird die chirurgische Entfernung von Gewebe bezeichnet.
Faszie
auch: Fascia
Als Faszie oder Fascia wird ein kollagenbindegewebiges Hüllorgan bezeichnet, das unter der Körperdecke gelegen ist.
Fibrose
Als Fibrose bezeichnet man die Entstehung von schlecht durchblutetem Bindegewebe.
Flimmerhärchen
Bei den Flimmerhärchen handelt es sich um haarähnliche Strukturen, die den Atmungstrakt des Pferdes auskleiden. Die rhythmischen Bewegungen der Flimmerhärchen sorgen dafür, dass Staub und andere Fremdkörper nach oben gestrudelt und so aus dem Atmungstrakt des Pferdes hinausgeleitet werden.
Flohsamenwegerich
Die getrockneten, reifen Samen des Flohsamenwegerichs werden als Abführmittel für Pferde verwendet.
Fluoreszein-Farbstoff und Schwarzlicht
Unter Fluoreszein-Farbstoff und Schwarzlicht wird eine Technik zur Diagnose bezeichnet, die eingesetzt wird, um festzustellen, ob ein Augenproblem des Pferdes mit einer Hornhautverletzung in Verbindung steht. Der Tierarzt trägt dazu den Fluoreszein-Farbstoff (einen floureszierender grüner Farbstoff) auf das Pferdeauge auf. Dazu nimmt er einen mit dem Farbstoff getränkten Papierstreifen und drückt ihn auf die Oberfläche des Auges. Anschließend wäscht er das Pferdeauge mit einer speziellen Augenwaschlösung aus, wobei der Farbstoff in die Vertiefungen der Hornhaut einsickert und dort – insbesondere bei Einsatz von Schwarzlicht – hellgrün leuchtet. Der Tierarzt nutzt zu diesem Zweck meist eine batteriebetriebene UV-Lichtquelle. Diese Diagnosetechnik eignet sich auch, um festzustellen, ob die Tränenkanäle im Pferdeauge verstopft sind. – Normalerweise tritt binnen eines Zeitraums von 10 Minuten nach Farbstoffauftrag in der Nüster der betroffenen Gesichtsseite ein wenig Ausfluss auf, der einen grünlichen Schimmer aufweist.
Freiname
Freinamen sind nicht geschützte Namen für pharmazeutische Substanzen, die 1953 von der WHO in Listenform publiziert wurde.
Ganzheitlichkeit
Der Philosoph Jan Christian Smuts (1870 – 1950) veröffentlichte die wissenschaftliche Theorie der Ganzheitlichkeit. Smuts legte fest, dass Ganzheitlichkeit die Schaffung und Erhaltung eines Ganzen, kompletter biologischer Systeme, sei. Laut Smuts Theorie kann sich jede Unvollständigkeit bzw. jedes Ungleichgewicht oder jede Disharmonie störend auf die Systeme des Körpers auswirken kann, da diese von der Natur ganzheitlich angelegt seien.
Gastroskop
Das Gastroskop ist ein Instrument des Tierarztes, das er zur Untersuchung des Pferdemagens verwendet.
Gelenkdistorsion
Mit dem Begriff Gelenkdistorsion wird eine Gelenkverstauchung bezeichnet. Bei einer Gelenkdistorsion – also bei der Verstauchung eines Gelenkes – liegen Verletzungen der Bänder vor. Daneben kann auch angrenzendes Gewebe (Sehnen, Muskeln, Nerven) durch die Gelenkdistorsion beeinträchtigt sein.
Gelenkkapsel
Als Gelenkkapsel bezeichnet man das dickwandige Gewebe, von dem die Pferdegelenke umgeben sind. Weil die Gelenkkapsel des Pferdes mit einer großen Anzahl an Blutgefäßen und Sinnesnerven durchzogen ist, kann jegliche Entzündung der Gelenkkapsel / Kapselentzündung für das Pferd mit sehr großen Schmerzen einhergehen.
Gelenkspunktion
Im Rahmen einer Gelenkspunktion führt der Tierarzt eine Nadel in das Gelenk ein, damit er eine Probe der Gelenkflüssigkeit entnehmen kann.
Gewebe
Als Gewebe bezeichnet man einen Verband von gleichartigen Zellen, der sich durch spezifische Leistungen auszeichnet. So wird bei den Geweben zum Beispiel nach Muskelgewebe, Bindegewebe oder Lungengewebe unterschieden.
Glucosamine
Glucosamine sind Eiweißmoleküle, die in den Gelenken und Sehnen des Pferdes vorkommen. Der Pferdekörper benötigt Glucosamine, um Schäden zu reparieren. Es werden spezielle Ergänzungsfuttermittel für Pferde angeboten, die mit Glucosaminen angereichert sind.
GOT
GOT ist die Abkürzung der Gebührenordnung für Tierärzte. Die GOT ist gültig für Deutschland. Für deutsche Tierärzte besteht die Verpflichtung entsprechend der GOT abzurechnen.
Granulationsgewebe
Das Gewebe, das sich während der Heilung einer Wunde bildet, wird als Granulationsgewebe bezeichnet. Granulationsgewebe gleicht Gewebedefekte aus und bildet eine nährstoffreiche Basis, auf der sich neue Haut bilden kann. Zu den Bestandteilen des Granulationsgewebes gehören viele ineinander verschlungene winzige Blutgefäße und das entstehende Narbengewebe. Granulationsgewebe ist rosa gefärbt mit einer leicht höckrigen Oberfläche. Es enthält so gut wie keine Nerven und neigt leicht zum Bluten. Wächst Granulationsgewebe über die Oberfläche hinaus, wird es als wildes Fleisch bezeichnet.
Gutartig
auch: Benigne
Der Begriff gutartig bringt als Kennzeichnung von Krebsgeschwüren zum Ausdruck, dass keine Ausbreitung des Krebs vorliegt, dass der Krebs nichts zerstört und auch keine Neigung dazu zeigt, sich auf andere Körperregionen des Pferdes auszuweiten.
Hämatom
Hämatom ist ein anderer Ausdruck für Bluterguss.
Hämoglobin
Das Hämoglobin ist der Farbstoff, der den roten Blutkörperchen ihre Farbe verleiht. Außerdem ist das Hämoglobin für den Transport von Sauerstoff und Eisen im Blut verantwortlich.
Hämostatisch
Mit dem Ausdruck hämostatisch wird die Fähigkeit zum Stoppen von Blutungen bezeichnet.
Homöopathie
In der Homöpathie bildet der Grundsatz „Gleiches mit Gleichem heilen“ die Basis. Im Rahmen einer homöpathischen Behandlung werden bei einer Pferdekrankheit Medikamente verabreicht, die bei einem gesunden Pferd die betreffende Krankheit hervorrufen würden.
Homöostase
Als Homöostase bezeichnet man die Selbstregulierung eines biologischen Systems im dynamischen Gleichgewicht. Dabei findet keine Einwirkung durch diee Umwelt oder äußere Einflüsse statt.
Hormone
Hormone sind chemische Botenstoffe des Körpers. Im Körper gibt es verschiedene Drüsen, die Hormone abgeben. Hormone erfüllen unterschiedliche Funktionen.
Histopathologie
Bei der Histopathologie handelt es sich um eine Labormethode, bei der ein Stück Gewebe, das im Rahmen einer Biopsie entnommen wurde, konserviert, in kleinen Scheiben (eine Zelle Dicke) geschnitten, auf einen Objektträger aufgebracht und anschließend unter dem Mikroskop begutachtet wird. Bei dieser Begutachtung geht es darum, festzustellen, ob vor der Biopsie abnormale Veränderungen im Gewebe stattgefunden haben.
Hufzange
Die Hufzange ist ein Werkzeug bzw. Hilfsmittel, dass der Tierarzt einsetzt, um schmerzhafte Stellen am Huf zu lokaliseren. Dazu übt er mit der Hufzange punktförmigen Druck auf verschiedene Hufbereiche aus.
Hyperfusion
Als Hyperfusion bezeichnet man die Infusion von größeren Mengen an Flüssigkeit. Eine Hyperfusion erfolgt beispielsweise bei Lungenerkrankungen oder Darmerkrankungen des Pferdes.
Hyperthermie
Hyperthermie ist der Fachausdruck für eine Überwärmung bzw. Überhitzung des Körpers.
Hypotonium
Unter Hypotonium versteht man ein Heilmittel, das in der Kräuterheilkunde zur Senkung des Blutdrucks Verwendung findet.
Hypothermie
Die Hypothermie ist das Gegenteil einer Hyperthermie: Unterkühlung des Körpers.
Hypsodont
Der Ausdruck Hypsodont wird für Zähne verwendet, die sich kontinuierlich abnutzen und so lange nach oben herausschieben, bis sie schließlich ausfallen.
Iliosakralgelenk
Der Ausdruck Iliosakralgelenk ist Synonym für das Kreuz-Darmbein-Gelenk.
Immunität
Immunität beschreibt den körpereigenen Schutz gegen Infektionen. Pferde bauen ab einem Lebensalter von etwa sechs Monaten eine Immunität auf. Ausgelöst wird die Immunität durch Antigene, die zur Aktivierung von Antikörpern im Körper des Pferdes sorgen. Bis das Fohlen alt genug ist und eine eigene Immunität aufbaut, erhält es eine passive Immunität durch Aufnahme der Muttermilch.
Impfkrankheit
Als Impfkrankheit wird eine Krankheit bezeichnet, die durch eine Impfung verursacht wird.
Impfstatus
Der Impfstatus bringt zum Ausdruck, ob ein Pferd regelmäßig und vorschriftsmäßig geimpft wurde.
Indikation
Mit Indikation ist ein Grund oder Umstand gemeint, der für diee Durchführung einer bestimmten Behandlung spricht.
Indiziert
Indiziert bedeutet (analog zu Indikation) „angeraten“ oder „angezeigt“.
Infektion (Wunde)
Zu einer Infektion in einer Wunde kommt es dann, wenn es zu einer organisierten Vermehrung von Bakterien oder Pilzen, die die Wunde verunreinigen, kommt und eine Art nun überproportional stärker vertreten ist als die anderen. Eine effektive Behandlung von infizierten Wunden zielt in erster Linie auf die Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte des Pferdes ab, indem eine Drainage der Wunde durchgeführt und abgestorbenes Gewebe entfernt wird. Außerdem werden dem Pferd Antibiotika verabreicht, um die in der infizierten Wunde vorhandenen Bakterien abzutöten.
Infektion (Blut)
auch: Septikämie
Eine Infektion im Blut oder Septikämie ist eine Erkrankung, die im Blutkreislauf des Pferdes auftritt und durch die Verbreitung infektiöser Organismen und ihrer Giftstoffe im Blut entsteht.
Inhalation
Zur Inhalation gießt man kochendes Wasser über eine Kräutermischung. Anschließend werden diee aufsteigenden Dämpfe eingeatmet – inhaliert.
Injektion
Als Injektion bezeichnet man die Verabreichung von Arzneimitteln durch die Haut des Pferdes.
Insuffizienz
Der Begriff Insuffizienz bringt eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit / eine Schwäche zum Ausdruck.
Intraarteriell
Wenn der Tierarzt dem Pferd Medikamente intraarteriell verabreicht, dann bedeutet dieses, dass das Medikament direkt in die Arterie (Blutbahn, die vom Herzen wegführt) gegeben wird. Die intraarterielle Gabe von Medikamenten erfolgt nur selten – in perakuten Fällen. Es besteht hierbei ein erhöhtes Risiko für einen Schock.
Intraartikulär
Verabreicht der Tierarzt dem Pferd Medikamente / Mittel intraartikulär, dann injiziert er diese direkt in die Gelenke.
Intramuskulär
Bei der intramuskulären Verabreichung von Medikamenten, werden diese direkt in den Muskel gegeben. Im Muskel bauen sich die Medikamente langsamer und dafür über einen längeren Zeitraum ab. Abgekürzt ist statt von intramuskulär auch von IM die Rede.
Intraokulär
Intraokulär bedeutet „über das Auge“. Begriff, der im Zusammenhang mit der Gabe von Medikamenten verwendet wird.
Intrauterin
Werden Medikamente intrauterin verabreicht, dann erfolgt die Gabe über die Gebärmutter.
Intravenös
Bei der intravenösen Gabe von Medikamenten, injiziert der Tierarzt die Mittel direkt in die Vene (Ader, die zum Herzen hinfließt). Intravenös verabreichte Medikamente werden über die Organe des Pferdes (bspw. Leber) verarbeitet und entfalten schnell ihre Wirkung. Intravenös wird auch IV abgekürzt.
Isopathie
Unter Isopathie versteht man die Behandlung einer Krankheit durch die Gabe des Erregers, der sie auslöste. Isopathie findet beispielsweise bei Impfungen Anwendung.
Jing
Jing ist ein Aspekt des Chis (Chinesische Medizin). Jing ist die Quelle allen Lebens, des individuellen Wachstums und jeglicher Entwicklung.
Kalzifizierung
Kalzifizierung beschreibt das Aushärten (Hartwerden) von Knochen durch Ablagerungen von Kalk.
Kardial
Kardial steht für: „das Herz betreffend“.
Karpal
Im Zusammenhang mit Pferden steht der Ausdruck karpal für: „das Vorderfußwurzelgelenk betreffend“.
Karzinogen
Als Karzinogen wird ein Stoff bezeichnet, der Krebs auslöst / krebserregend ist.
Katalysator
Katalysatoren sind Stoffe, die zur Beschleunigung chemischer Reaktionen dienen.
Kauterisieren
Als Kauterisieren bezeichnet man das Verschmelzen, Verbrennen oder Entfernen von Gewebe durch den Einsatz von Hitze.
Klistier
Klistier beschreibt das Eingeben von Flüssigkeit in den Pferdedarm mithilfe einer Klistierspritze über den After. Wird ein Massendruckklistier durchgeführt, wird eine größere Menge an Flüssigkeit mit Druck in den Darm des Pferdes eingebracht, um so weiter vorn lokalisierte Darmabschnitte zu erreichen.
Kognitive Verhaltensforschung
Bei der kognitiven Verhaltensforschung handelt es sich um ein Teilgebiet der Biologie, bei dem ein Studium des Charakters durchgeführt wird. In der kognitiven Verhaltensforschung besteht die Annahme, dass einige Tiere über ein angeborenes Gewissen verfügen und in der Lage sind, sich entsprechend zu verhalten.
Kongenital
Kongenital ist ein Fachbegriff für „angeboren“.
Konstitutionsmittel
Ein Konstitutionsmittel ist ein Heilmittel, das eine ganzheitliche Wirkung auf Körper, Geist und Seele aufweisen soll.
Kontraindikation
Bei einer Kontraindikation handelt es sich um eine Gegenanzeige. Das Vorhandensein einer Kontraindikation „verbietet“ die Durchführung einer eigentlich angezeigten Therapie oder die Gabee eines eigentlich angezeigten Medikamentes.
Kopfschutz
In Pferdekliniken und vom Tierarzt wird Pferden ein gepolsterter Kopfschutz angelegt, um sie vor Verletzungen zu schützen, wenn sie nach einer Narkose wieder zu sich kommen. Der Kopfschutz wird teilweise auch von Pferdebetrieben eingesetzt, um beispielsweise Pferde mit starken Kolikschmerzen vor Verletzungen durch Herumschlagen mit dem Kopf zu schützen. Auch beim Pferdetransport kann das Anlegen eines Kopfschutz sinnvoll und angebracht sein.
Krepitation
Als Krepitation wird das knackende Geräusch bezeichnet, dass zu hören ist, wenn gebrochene Knochen aufeinander reiben.
Kryochirurgie
Die Kryochirurgie ist ein Verfahren zur Gewebeentfernung, das häufig zur Behandlung bestimmter Hauttumoren (bspw. Plattenepithelkarzinom) und zur Beseitigung von Sarkoiden eingesetzt wird. Das betroffene Gewebe wird im Rahmen der Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff oder Kohlendioxid gefroren und anschließend entfernt.
Kultur
Der Ausdruck Kultur bezieht sich auf die Kultivierung einer Gewebeprobe oder Körperflüssigkeitsprobe im Labor. Mit dem Gewebe oder der Flüssigkeit wird im Labor eine Kultur „gezüchtet“, in dem die Probe auf einen Nährboden gegeben wird, damit anschließend eine Identifizierung der vorhandenen infektiösen Bakterien oder Pilze durchgeführt werden kann.
Läsion
Unter einer Läsion versteht man eine Schädigung / umschriebene Störung. Eine Läsion kann eine Funktion oder aber das Gewebegefüge betreffen und durch Krankheit oder Verletzung ausgelöst werden.
Lateral
Lateral bedeutet: seitlich – von der Mittellinie des Körpers abgewandt.
Leberbiopsie
Bei einer Leberbiopsie wird dem Pferd eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen. Üblicherweise führt der Tierarzt die Leberbiopsie am stehenden sedierten Pferd durch und entnimmt das Lebergewebe über einen kleinen Einschnitt an der Flanke des Tieres. Zur Entnahme des Lebergewebes verwendet der Tierarzt ein spezielles Biopsiewerkzeug. Dieses schiebt er durch den Einschnitt an der Flanke ein und zupft binnen Sekunden eine kleine Probe aus der Pferdeleber. Grundsätzlich besteht bei einer Leberbiopsie das Risiko von inneren Blutungen. In der Regel kommt es jedoch in der Praxis bei Leberbiopsien beim Pferd zu keinerlei Komplikationen.
Leitungsanästhesie
Unter einer Leitungsanästhesie versteht man die Injektion eines lokal wirkenden Betäubungsmittels in den Bereich eines bestimmten Nervs. Auf diese Weise soll die Körperregion für die der Nerv hinsichtlich Fühlen und motorischer Funktionen verantwortlich ist, „gefühllos“ gemacht werden. Die Leitungsanästhesie wird beim Pferd beispielsweise eingesetzt, um die Diagnose bei Lahmheiten zu bestätigen. Dazu schaltet der Tierarzt den Bereich durch die Leitungsanästhesie auf „gefühllos“ um, von dem er annimmt, dass sich dort die Ursache für die Lahmheit befindet. Wenn das Pferd dann unter Einwirkung der Leitungsanästhie lahmfrei geht, bestätigt dieses die Diagnose. Mithilfe der Leitungsanästhesie können auch bestimmte Körperteile des Pferde gelähmt oder innere Muskeln entspannt werden, wenn dieses zur Durchführung von Operationen oder zur weiteren Behandlung des Pferdes erforderlich ist. Für die Leistungsanästhesie des Pferdes gibt es verschiedene Betäubungsmittel, die eine Wirkung von 20 Minuten bis zu 8 Stunden aufweisen.
Ligatur
Der Ausdruck Ligatur bezeichnet eine Wundnaht.
Lösung
Eine Lösung ist ein homogenes Gemisch. In dieser Mischung liegen ein oder mehrere Feststoffe in Wasser gelöst vor.
Luftröhrenschnitt
auch: Tracheotomie
Bei einem Luftröhrenschnitt – medizinisch Tracheotomie – nimmt der Tierarzt einen Schnitt in die Luftröhre vor. Die Herstellung dieser künstlichen Öffnung ist notwendig, wenn beim Pferd irgendetwas in Nasenhöhle oder Rachen die Luftpassage blockiert und das Pferd deshalb nicht mehr atmen kann. Der Luftröhrenschnitt gehört üblicherweise zu den Notfallmaßnahmen.
Lumbal
Lumbal bedeutet: die Lende/n betreffend (Bereich zwischen Thorax und Becken).
Lumbosakralgelenk
Das Lumbosakralgelenk ist das Gelenk zwischen den Lendenwirbeln und dem Kreuzbein des Pferdes. Das Lumbosakralgelenk ist die Stelle, wo sich die Hinterhand des Pferdes „biegt“ und auf diese Weise die Hinterbeine des Tieres in der Bewegung unter den Körper schiebt.
Luo
Luo bezeichnet in der chinesischen Medizin das Kanalsystem, das die Hauptmeridiane miteinander verbindet.
Lymphe
Bei der Lymphe handelt es sich um eine klare Flüssigkeit, die strohähnlich gefärbt ist und in der Hauptsache weiße Blutkörperchen enthält. Die Lymphe trägt zur Krankheitsabwehr des Körpers bei. Lymphe ist in den Lymphgefäßen des Körpers enthalten und wird durch Druck des benachbarten Gewebes oder von Muskeln in Bewegung gesetzt.
Lymphdrüsen
Bei den Lymphdrüsen handelt es sich um ein spezielles Gewebe im lymphatischen System des Körpers, das zum „Ausschalten“ von Krankheitserregern dient.
Magnet Resonanz Image
auch: MRI
Mit Magnet Resonanz Image oder kurz MRI wird eine Diagnosetechnik bezeichnet, mit der Weichteile und Knochen in drei Dimensionen wiedergegeben werden können. Magnet Resonanz Image / MRI eignet sich aktuell lediglich um die Beine von Pferden zu untersuchen.
Maligne
siehe: Bösartig
Malokklusion
Malokklusion beschreibt, dass die Zahnreihen von Oberkiefer und Unterkiefer des Pferdes nicht korrekt aufeinander stehen.
Mandibel
Mandibel ist der Fachausdruck für Unterkiefer.
Materia Medica
Mit Materia Medica wird die Lehre von den Stoffen bezeichnet, die in der Medizin verwendet werden.
Maxilla
Maxilla ist der Fachausdruck für Oberkiefer.
Maulgatter
Das Maulgatter wird vom Tierarzt in das Maul des Pferdes eingesetzt, um das Pferdemaul zur Durchführung und Behandlung offen zu halten.
Medial
Medial steht für: „näher zur Mittellinie des Körpers hin gelegen“.
Median
Median steht für: „nahe oder auf der Mittellinie des Körpers gelegen“.
Meridiansystem
Als Meridiansystem werden die Kanäle oder Richtungen zusammengefasst, an denen entlang die Lebenskraft / Lebensenergie des Körpers fließt. Die Meridiane stehen miteinander in Verbindung und nehmen gegenseitig Einfluss aufeinander.
Metabolismus
Metabolismus ist der Fachausdruck für Stoffwechsel. Darunter versteht man die Summe aller chemischen Veränderungen, die im Körper auftreten.
Miasma
Miasma ist ein historischer Ausdruck, der zur Bezeichnung belebter oder unbelebter Krankheitsstoffe verwendet wird bzw. wurde.
Moxibustion
Unter Moxibustion versteht man die Verbrennung von Kräutern (Moxa) auf Akupunkturnadeln. Dabei soll die Wirkung durch die Wärme und den Kräuterduft verstärkt werden.
Mucilago
Mucilago ist ein Arzneimittel, das ais pflanzlichen Schleimdrogen gewonnen wird und zum Schutz von gereiztem und entzündetem Gewebe verwendet wird. Mucilago besitzt zudem eine leicht abführende Wirkung.
Mukopurulent
Mukopurulent ist ein anderer Ausdruck für schleimig-eitrig.
Nadis
Der Begriff Nadis stammt aus der indischen Medzin und beschreibt dort die Energiemeridiane, die die Chakras im Körper miteinander verbinden.
Narbenkeloid
Als Narbenkeloid wird eine glatte, haarlose Narbe bezeichnet, die das Resultat einer verheilten Verletzung ist und wo eine dauerhafte Schädigung der Haarbälge vorliegt.
Narkose
Im Rahmen einer Narkose wird durch die intravenöse Gabe eines Medikamentes ein Tiefschlaf bzw. eine Bewusstlosigkeit hergestellt.
Nasenschlundsonde
Eine Nasenschlundsonde ist ein Schlauch, der dem Tierarzt die direkte Eingabe von beispielsweise Medikamenten in den Magen des Pferdes möglich macht.
Nekrose
Nekrose bedeutet Gewebstod, damit wird das Absterben einzelner Zellen oder Gruppen von Zellen im lebenden Organismus bezeichnet.
Neoplasie
Neoplasie beschreibt die Neubildung von Krebsgewebe.
Neurose
Als Neurose wird eine psychisch bedingte Störung der Gesundheit / Geistesstörung bezeichnet.
Nickhaut
auch: Drittes Augenlid
Die Nickhaut ist eine rosafarbene Membran, die im Normalfall nicht erkennbar in den inneren Winkeln des Pferdeauges eingefaltet liegt und den Augapfel bedeckt, wenn das Pferd das obere Augenlid schließt. Man spricht anstatt von Nickhaut auch vom dritten Augenlid. Ist die Nickhaut bei geöffnetem Pferdeauge sichtbar, ist etwas nicht in Ordnung: entweder liegt eine Reizung des Auges vor oder eine Störung in der Innervierung der Membran.
Ödem
Ein Ödem ist eine Schwellung, die darauf zurückzuführen ist, dass Blutserum (klare Flüssigkeit im Blut) in Gewebe eingedrungen ist.
Olfaktorisch
Olfaktorisch bedeutet: „den Geruchssinn betreffend“.
Opiat
Ein Opiat ist ein Arzneimittel, das aus Opium oder einem ähnlichen Stoff gewonnen wird.
Opthalmoskop
Das Opthalmoskop ist ein Gerät mit dem der Tierarzt den Hintergrund des Pferdeauges untersuchen kann.
Operative Drainage
Unter einer operativen Drainage versteht man die Durchführung eines chirurgischen Eingriffes, um eine Öffnung herzustellen. Diese Öffnung ermöglicht ein Abfließen von angesammeltem Blut, Serum, Eiter oder Verschmutzungen aus einer Wunde.
Oral
Oral bedeutet: „den Mund betreffend“.
Osmose
Als Osmose wird die Bewegung von Flüssigkeit durch die Zellmembran bezeichnet. Eine Lösung verliert bei der Osmose an Konzentration.
Palpation
Palpation ist der Fachbegriff für Abtasten bzw. eine Tastuntersuchung, die Nutzung des Tastsinns.
Palliativum
Als Palliativum werden Linderungsmittel bezeichnet.
Pathogen
Pathogen kennzeichnet Krankheitserreger.
Pathologisch
Pathologisch steht für krankhaft oder die Pathologie betreffend.
Pektoral
Pektoral bedeutet: „die Brust betreffend“.
Perakut
Perakut ist die Steigerung von akut. Eine perakute Krankheit tritt innerhalb von Sekunden bis Minuten ein. Zu den perakuten Krankheiten des Pferdes gehört zum Beispiel der Schock.
Perkussion
siehe: Abklopfen
Phytoprävention
Unter Phytoprävention versteht man den Einsatz von pflanzlichen Stoffen zur Präventation von Krankheiten.
Phytotherapie
Als Phytotherapie wird die Verwendung von Pflanzenstoffen in der Medizzin definiert.
Pneuma
Der Begriff Pneuma stammt aus dem Altgriechischen und steht für Lebenskraft oder Energie.
Potenz
Als Potenz bezeichnet man bei homöopathischen Arzneimitteln den Verdünnungsgrad bezogen auf die Ursubstanz.
Potenzierung
Potenzierung ist das Stärken / Wirkungsvoller-machen eines Heilmittels in der Homöopathie.
Präkursor
Als Präkursor wird die Vorstufe eines biologischen Zwischenproduktes oder Endproduktes bezeichnet.
Prana
Prana ist ein Begriff aus Indien, der Lebenskraft / Energie beschreibt.
Probiotisch
Nahrungsmittel oder Futtermittel, die als probiotisch deklariert werden, enthalten Zusätze aus lebenden Mikroorganismen, die die Darmflora und Verdauung unterstützen sollen.
Prognose
Als Prognose bezeichnet man die Vorhersage über den wahrscheinlichen Krankheitsverlauf und den Ausgang einer Krankheit.
Prophylaxe
Der Ausdruck Prophylaxe fasst individuelle und generelle Maßnahmen zusammen, die zur Krankheitsvorbeugung umgesetzt werden.
Propriorezeption
auch: Propriozeption
Propriorezeption bzw. Propriozeption ist der Fachausdruck für die Eigenwahrnehmung des Körpers.
Provokationsproben
Provokationsproben werden bei Lahmheitsuntersuchungen eingesetzt. Dabei werden Bänder, Sehnen und Gelenke des Pferdes extrem belastet.
Proximal
Proximal ist das Gegenteil von distal und bedeutet dementsprechend: „nahe an der Körpermitte“.
Prüfung
Als Prüfung wird in der Homöopathie die Gabe eines Heilmittels in ausreichender Menge, um die zu erwartenden Symptome einer Krankheit in einem gesunden Körper hervorzurufen, verstanden.
Pulmonal
Pulmonal steht für „die Lunge betreffend“.
Pyretikum
Ein Pyretikum ist ein Mittel, das Fieber erzeugt.
Pyrexie
Pyrexie ist der Fachbegriff für Fieber.
Reaktionsmittel
Der Ausdruck Reaktionsmittel wird in der Kräuterheilkunde zur Beschreibung von Stoffen verwendet, die einen Beitrag zur Wiederherstellung der Homöostase im Körper leisten und zudem die Anpassungsfähigkeit des Körpers positiv beeinflussen, was wiederum zu einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Immunsystems führt.
Reflexbewegung
Bei einer Reflexbewegung liegt eine unmittelbare / direkte und unwillkürliche Reaktion der Nerven vor.
Remedium
Remedium ist Synonym für Heilmittel, Arzneimittel oder Medikament.
Resistenztest
Der Resistenztest ist ein Test der im Labor durchgeführt wird, um herauszufinden, welche Antibiotika gegen die Bakterien wirken, die von einem erkrankten Pferd entnommen wurden. Zum Resistenztest wird zunächst eine Bakterienkultur in einer Petrischale gezüchtet. Anschließend werden kleine Papierplättchen, die mit einem bestimmten Antibiotika getränkt sind, zu der Bakterienkultur gegeben. Wenn das Antibiotikum eine Wirkung gegen die Bakterien erzielt, ist im Labor in der Umgebung des Papierplättchens kein Bakterienwachstum mehr zu beobachten.
Rolfing
Rolfing bezeichnet ein System, das sich aus kräftiger Massage und Manipulation zusammensetzt. Rolfing dient dazu, Gewebe nach Verletzungen und Traumata wieder in seine übliche Lage zu bringen.
Rotation
Als Rotation wird die vorsichtige Drehbewegung gekennzeichnet, die im Rahmen der Manipulation eine Verbesserung der Mobilität der Gelenke und des Energieflusses in den Meridianen erzielen soll.
Rubefacientium
auch: Rubefacientia
Rubefacientium bzw. Rubefacentia ist ein Hautreizmittel, das eine Hautrötung und eine Erwärmung der Haut auslöst.
Rückatmungsbeutel
Beim Rückatmungsbeutel handelt es sich um eine Technik zur Diagnose, die es dem Tierarzt erleichtert, die Lungengeräusche des Pferdes zu bewerten, wenn er die Brust des Tieres mit seinem Stethoskop abhört. Der Rückatmungsbeutel wird dem Pferd über das Maul gehalten, so dass das Pferd die ausgeatmete Luft wieder einatmen muss. Auf diese Weise nimmt der Sauerstoffgehalt immer mehr ab, während der Kohlendioxidgehalt ansteigt. Dieses führt dazu, dass das Pferd tiefer einatmet.
Sakrum
Sakrum ist der medizinische Fachbegriff für Kreuzbein. Das Kreuzbein besteht aus fünf zusammengewachsenen Wirbeln. Diese „Wirbelgruppe“ bildet unter bzw. hinter den Lendenwirbeln ein Dreieck. Das Sakrum ist beim Pferd die Stelle zwicshen dem höchsten Punkt der Kruppe und der Schweifwurzel.
Saponine
Als Saponine werden Giftstoffe in Pflanzen bezeichnet, die Fette aufspalten. Werden Saponine in Arzneimitteln eingesetzt, wird dadurch eine schleimlösende oder abführende Wirkung erreicht.
Schirmertest
Der Schirmertest wird durchgeführt, um den Umfang der Tränenproduktion beim Pferd zu überprüfen. Beim Schirmertest wird ein speziell behandelter und absorbierender Papierstreifen zwischen das untere Augenlid und den Augapfel des Pferdes gelegt und für eine festgeschriebene, genau zu messende Zeit dort belassen. Der Papierstreifen absorbiert in diesem Zeitraum die Feuchtigkeit, die von den Tränendrüsen produziert wird. Nachdem der Tierarzt den Papierstreifen wieder aus dem Auge des Pferdes entnommen hat, untersucht er ihn und vergleicht die Länge des nassgewordenen Teils auf einer Vergleichskarte mit gängigen Ergebnissen.
Sedativum
Unter einem Sedativum versteht man ein Beruhigungsmittel, das eine Reduzierung der Nervenfunktion bewirkt und schlaffördernd wirkt. In der Akupunktur beschreibt Sedativum die Verteilung überschüssiger Energien.
Sekundärinfektion
Eine Sekundärinfektion ist eine zweite Infektion, die sich auf die ursprüngliche Infektion „draufgesetzt“ hat. Zu Sekundärinfektionen kommt es oft, wenn das Immunsystem des Pferdes beeinträchtigt ist.
Sepsis
Sepsis ist der Fachbegriff für Blutvergiftung.
Septikämie
Als Septikämie wird eine Infektion des gesamten Pferdekörpers bezeichnet. Die Krankheitserreger werden dabei über das Blut weiter verteilt.
Shen
Der Ausdruck Shen stammt aus der chinesischen Medizin. Shen ist ein Aspekt von Geist und Seele.
Similium
Als Similium wird in der Homöopathie ein Heilmittel bezeichnet, das Symptome auslöst, die eine große Ähnlichkeit zu den Symptomen, die beim Patienten vorliegen, aufweisen.
Spasmus
Spasmus ist der medizinische Fachbegriff für einen Muskelkrampf. Muskelgewebe zieht sich unwillkürlich zusammen oder ein Blutgefäß verengt sich.
Stereotypie
Als Stereotypie wird die automatenhafte Wiederholung von (in der Regel unmotivierter) Bewegungen bezeichnet. Stereotypie wird durch seelischen Stress ausgelöst. Beim Pferd zählen beispielsweise Weben und Koppen zu den stereotypen Verhaltensweisen.
Stimulans
Als Stimulans wird ein anregendes Heilmittel bezeichnet.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie wird zur Behandlung von Tumoren eingesetzt. Bei der Strahlentherapie kommen spezielle radioaktive Stoffe zum Einsatz, die direkt an den Tumor gegeben werden.
Stress
Stress beschreibt einen gewaltsamen Einfluss auf den Körper. Stress kann beispielsweise in Form einer Quetschung oder Verspannung vorliegen. Daneben bezeichnet Stress einen unerwünschten physischen oder psychologischen Faktor, der für den Organismus einer Überforderung darstellt und deshalb zu einer negativen Beeinflussung von Gesundheit und Wohlbefinden führt.
Subakut
Subakut stellt eine Zwischenstufe von akut zu chronisch dar.
Subklinisch
Subklinisch bedeutet: „mit nur geringen klinischen Krankheitsanzeichen“.
Subkutan
Subkutan steht für „unter der Haut“ oder „unter die Haut“.
Suspension
Als Suspension wird eine Flüssigkeit bezeichnet, in der feine Feststoffpartikel gelöst sind, welche sich nicht als Sediment absetzen.
Systemisch
Systemisch steht für „den ganzen Körper betreffend“.
Systemische Behandlung
Im Rahmen einer systemischen Behandlung wird mit Tabletten oder Injektion behandelt, die den kompletten Pferdekörper betrifft.
Symbiose
Als Symbiose wird die enge Verbindung zweier Organismen bezeichnet, wobei beide Organismen von dieser Verbindung profitieren.
Synergie
Im Bereich der alternativen Heilkunde (Kräuterheilkunde, Homöopathie…) beschreibt Synergie die verstärkte Wirkung beim Zusammenwirken zweier Stoffe im Gegensatz zu ihrer jeweiligen Wirkung als Einzelstoffe.
Szintigraphie
Die Szintigraphie ist ein bildgebendes Verfahren in der Diagnostik mit dem der Tierarzt beispielsweise Entzündungen tief in Weichteilen oder Knochen nachweisen kann.
Tarsal
Tarsal bedeutet beim Pferd: „das Sprunggelenk betreffend“.
Therapeutisch
Therapeutisch steht für „die Heilung betreffend“.
Thermographie
Die Thermographie ist eine Standardtechnik, die in der tierärztlichen Diagnostik eingesetzt wird. Dabei kommt ein Thermograph zum Einsatz, der „Wärmebilder“ ausgibt. Anhand dieser „Wärmebilder“ ist die Diagnose ungewöhnlich warmer oder kalter Stellen möglich.
Thorax
Thorax ist der medizinische Fachbegriff für Brustkorb.
Tinktur
Als Tinktur wird ein in Alkohol gelöstes Kräuterheilmittel in flüssiger Form bezeichnet. Zur Herstellung einer Tinktur werden Pflanzenteile zum Herauslösen ihrer Wirkstoffe in Alkohol eingelegt.
Tonisierung
Der Ausdruck Tonisierung stammt aus der chinesischen Medizin und steht für Stärkung und Unterstützung des Chi / der Energie.
Topisch
Topisch bedeutet „die örtliche Lage betreffend“.
Trauma
Der Begriff Trauma wird zur Bezeichnung einer Wunde, einer Verletzung oder aber auch zur Kennzeichnung von extremem psychischen Stress verwendet.
Trigger Point
Der Ausdruck Trigger Point stammt aus der englischen Sprache und wird für Druckpunkt, Reizpunkt, Schmerzpunkt verwendet.
Überhitzung
Als Überhitzung wird die übermäßige Energieaufnahme durch die Nahrung beschrieben. Ein Pferd ist dementsprechend überhitzt, wenn es mehr Energie über die Nahrung zugeführt bekommen hat, als es tatsächlich benötigt.
Ulceration
Mit Ulceration werden geschwürige Gewebeschädigungen – bspw. bei Tumoren – bezeichnet.
Ultraschalluntersuchung
Bei einer Ultraschalluntersuchung werden Organe im Pferdekörper durch den Einsatz von Ultraschall sichtbar gemacht.
Urtinktur
Als Urtinktur wird eine unverdünnte homöopathische Lösung (Pflanzenstoffe in Alkohol) bezeichnet, die zur Herstellung von anderen Heilmitteln verwendet wird.
Vaskulär
Vaskulär steht für „die Gefäße betreffend“ bzw. „die Blutgefäße betreffend“.
Venös
Venös bedeutet: „die Venen betreffend“.
Volatil
Volatil bedeutet „flüchtig“. Volatile Stoffe verdampfen bei einer Temperatur von circa 20 Grad Celsius.
Wundversorgung
Unter Wundversorgung versteht man das Säubern einer Wunde. Dabei werden abgestorbenes oder verschmutztes Gewebe und Fremdstoffe aus der Wunde entfernt.
Wurmmittel
auch: Anthelminthikum, Vermifugum
Ein Wurmmittel bzw. Anthelminthikum / Vermifugum wird dem Pferd verabreicht, um die im Pferdekörper vorhandenen Darmparasiten oder „Würmer“ abzutöten.
Yang
Yang stammt aus der chinesischen Medizin und bildet den positiven Aspekt der gegensätzlichen Pole Yin und Yang.
Yin
Yin ist der negative Aspekt von Yin und Yang.
Zelle
Als Zelle ist die kleinste lebensfähige Einheit des Körpers definiert. Es gibt viele verschiedene Zellen im Körper – zum Beispiel: Blutzellen, Knochenzellen, Knorpelzellen oder Hautzellen.
Zellulose
Zellulose gehört zu den Kohlehydraten. Die Zellwände der Pflanzen setzen sich aus Zellulose zusammen. In der Ernährung des Pferdes ist Zellulose der Hauptbestandteil.
Zirkadianer Rhythmus
Der Zirkadiane Rhythmus ist der Tag-Nacht-Rhythmus, der für die Steuerung der Körperfunktionen (Schlaf, Aufmerksamkeit, Energieniveau) verantwortlich ist. Der Zirkadiane Rhythmus erstreckt sich über eine etwas längere Zeitspanne als die üblichen 24 Stunden, die wir für einen vollständigen Tag annehmen.