Druse

Bei Druse handelt es sich um eine selten vorkommende Infektionskrankheit, die durch Bakterien mit dem Namen Streptococcus equi verursacht wird und hochgradig ansteckend ist. Betroffen sind die oberen Atemwege und die Lymphknoten des Pferdes.

Am häufigsten erkranken Fohlen und Pferde bis zum siebten Lebensjahr an Druse. Begünstigt wird die Anfälligkeit durch unzureichende Haltungsbedingungen und Stress, der die Widerstandsfähigkeit der Tiere beeinträchtigt.

Die Inkubationszeit bei Druse beläuft sich auf circa zwei bis fünf Tage – in Ausnahmen auch bis zu acht Tagen. Wenn die Druse einen normalen Verlauf nimmt, ist die Krankheit nach etwa zwei bis drei Wochen ausgestanden, wovon an zwei bis drei Tagen eine Intensivbehandlung notwendig ist.

Erkrankte Pferde zeigen sich matt und appetitlos. Fieber von bis zu 41 Grad tritt auf und ein starker, eitriger Ausfluss kommt aus der Nase. Die Lymphknoten im Kehlbereich, im Rachen und in der Ohrspeicheldrüse schwellen schmerzhaft an, was den Nasenfluss hervorruft und Schluckbeschwerden verursacht. Später kommt es auch noch zu einem Anschwellen der Lymphdrüsen des Luftsacks. Das Pferd hustet trocken und krampfartig.

In den geschwollenen Lymphknoten entstehen eitrige Abszesse. Aus diesen Abszessen tritt weiß-gelblicher Eiter aus. Diese Abszesse müssen unbedingt rechtzeitig entfernt werden, da die Gefahr besteht, dass sie sich auf nahezu den ganzen Pferdekörper ausbreiten.

Bei einem Verdacht auf Druse muss unverzüglich der Tierarzt gerufen werden. In Deutschland war Druse früher meldepflichtig und ein Drusefall musste in der Vergangenheit angezeigt werden.

Die Behandlung von Druse erfolgt in erster Linie durch Antibiotika. Die Nahrungsaufnahme kann dem Pferd durch die Verabreichung von gekochtem Futter (gekochte Gerste, Mash) erleichtert werden. Damit die Entzündungen schneller abklingen, können Salben aufgetragen oder geeignete Umschläge (zum Beispiel mit heißem Leinsamen) angelegt werden. In vielen Fällen ordnet der Tierarzt auch eine Dampf-Inhalation an.

Weil die Ansteckungsgefahr bei Druse so groß ist, sollten erkrankte Pferde umgehend isoliert werden. Alle Gegenstände mit denen das Pferd bzw. die Pferde Berührung hatte (Putzzeug, Halfter…), sollten umgehend und gründlich desinfiziert werden.

Es gibt Pferde, die im Anschluss an eine Druseerkrankung, eine potenziell tödliche Erkrankung entwickeln, die als Blutfleckenkrankheit bekannt ist.