Arravani

Farbe:
alle Grundfarben

Herkunft:
Griechenland

Einsatz:
Reitpferd, Gangpferd

Stockmaß:

ca. 1,35m bis 1,50m



Anatomie:

Der griechische Arravani besitzt einen harmonischen Körperbau und ähnelt optisch manchmal den Pasos Südamerikas. Der Arravani hat einen langen, trockenen Kopf, der überwiegend eine gerade Nasenlinie aufweist. Die Ohren sind mittellang und beweglich, die Nüstern und Augen groß. Der Hals des Arravanis ist sehr lang, er setzt hoch an der steil ausfallenden Schulter an. Arravanis neigen häufig zum Hirschhals. Der Arravani steht im Quadratpferdtyp, hat einen mäßig ausgeprägten Widerrist und einen Rücken, der kurz und kräftig ist. Seine Kruppe fällt steil ab, der Schweif setzt tief an. Die schlanken, trockenen Gliedmaßen strahlen optisch eine hohe Eleganz aus. Die Gelenke des Arravani fallen eher klein aus, sind aber dennoch stabil. Der Arravani hat steile Fesseln in mäßiger Länge und steile, ausgeprägt harte Hufe kleinerer Größe. Sein Langhaar hat eine hohe Dichte und fällt häufig in Wellen.

Besonderheiten:

Der Arravani ist ein Naturtölter und beherrscht auch den Pass.

Arravani: Geschichte und Details

Der Arravani ist eine sehr alte Pferderasse, die ihren Ursprung schon vor circa 3000 Jahren hatte. Zu dieser Zeit wurden thessalonische Pferde mit den Ponys der Dorier, die in Nordgriechenland einfielen, gekreuzt. Die Heimat des Arravani war insbesondere der südliche Peleponnes. Im Zuge etlicher Gebietseroberungen zu Zeiten Alexanders des Großen wurden auch Pferde fremder Rassen erbeutet, die Einfluss auf die Entwicklung des Arravanis nahmen. Dazu gehörten beispielsweise persische Pferde oder ägyptische Araber. Nachdem die Römer im Jahr 146 nach Christus Griechenland unterworfen hatten, floss auch das Blut römischer Pferde in den Arravani ein. Zusätzlich nahmen aus der Türkei stammende Araber während der 400 Jahre dauernden Besetzungszeit Griechenlands durch die Türken weiteren Einfluss auf den Arravani.

Im Laufe der Zeit hat sich das Erscheinungsbild des Arravanis durch die unterschiedlichen Einflüsse des Fremdbluts immer wieder gewandelt. Verwendet wurde die Rasse überwiegend von den Bauern Griechenlands, die die Pferde als Packtiere, Reittiere oder Arbeitstiere nutzten.

Die sich ausbreitende Motorisierung in der Landwirtschaft, hat die Pferde in diesem Bereich überflüssig gemacht, was dazu geführt hat, dass die Rasse des Arravanis heutzutage vom Aussterben bedroht ist. In Griechenland gibt es nur noch einen Bestand von etwa 200 bis 300 Pferden. Einige Exemplare der Rasse wurden in jüngster Vergangenheit auch nach Deutschland importiert.

Zu den Besonderheiten des Arravanis gehört sein Naturtölt. Aufgrund dieser Fähigkeit kann sich der Arravani auch auf den engen, steinigen Bergpfaden Griechenlands mit einer hohen Trittsicherheit in einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit fortbewegen, wobei der Reiter gleichzeitig relativ bequem sitzen kann. Daneben beherrscht der Arravani auch den Pass.

Der Arravani zeichnet sich durch seine Sensibilität, seine Menschenbezogenheit und seine ausgeprägte Leistungsbereitschaft aus. Er ist darüberhinaus sehr intelligent, verlässlich und nervenstark, was ihn zu einem sicheren Reitpferd insbesondere für junge und ältere Reiter macht.