Haflinger
Farbe:
Füchse mit heller Mähne
Herkunft:
Tirol
Einsatz:
Reitpferd, Fahrpferd, Sportpferd
Stockmaß:
ca. 1,40m bis 1,50m
Anatomie:
Haflinger vom alten Schlag zeigen einen Kopf mittlerer Schwere mit breiter Stirn. Der Hals ist teilweise sehr schwer und setzt tief an der schrägen, muskulösen Schulter an, die dem Haflinger nur einen mittleren Raumgriff möglich macht. Der Haflinger gehört zu den Langrechteckpferden und hat dementsprechend einen langen, kräftigen Rücken, der in eine schräge, oft gespaltene Kruppe mit guter Muskulatur übergeht. Der tiefansetzende Schweif ist dicht und lang. Die Gliedmaßen des Haflingers sind mit kurzen Röhren und großen, belastbaren Gelenken ausgestattet. Die mittellangen Fesseln zeigen eine normale Winkelung. Die großen Hufe des Haflingers sind qualitativ gut. Die Mähne ist üppig und dicht.
Der moderne Haflinger wurde durch Araberblut veredelt. Entstanden ist ein modernes Reitpony mit deutlich leichterem Kopf, der oft eine leicht vorgewölbte Stirn besitzt. Der Hals ist beim modernen Haflinger-Typ wesentlich höher angesetzt, was dem Pferd eine bessere Aufrichtung ermöglicht. Insgesamt ist das Fundament des modernen Haflingers leichter. Neben dem Langrechtecktyp gibt es den modernen Haflinger auch als Quadrattyp. Die Kruppe ist deutlich länger und nicht mehr gespalten. Das Langhaar der Mähne fällt dünner aus.
Besonderheiten:
Bei den Haflingern werden Pferde, deren Mähne nicht heller als die Farbe des Deckhaars ist, nicht zur Zucht zugelassen.
Interessantes über den Haflinger
Seinen Namen hat der Haflinger vom Dorf Hafling, das in der italienischen Provinz Südtirol liegt. Verbreitung findet die Rasse überwiegend in den Voralpen- und Alpenregionen Süddeutschlands, in Österreich und in Norditalien. Lange war unklar, wo der Haflinger seinen Ursprung hat. Mittlerweile ist jedoch Südtirol das Zuchtbuch zugesprochen worden.
Haflinger des alten, schweren Schlages wurden vermehrt in der Almwirtschaft eingesetzt, wo ein unkompliziertes Pferd mit Trittsicherheit gebraucht wurde, das obgleich es von kleiner Statur war, dennoch einen Heuwagen oder ähnliches über die Steilpässe an den Hängen ziehen konnte.
Der heutzutage verbreitete leichte Haflinger, der sich auch ideal als Sportpferd eignet, ist aus Einkreuzungen mit Arabern hervorgegangen. Er eignet sich prinzipiell für alle Bereiche des Reitsports und wir auch heute noch von einigen Gebirgsjägerkompanien als Saum- und Reitpferd verwendet. Die Zuverlässigkeit des Haflingers hat in ihn in unzähligen Reitschulen und Familien zu einem beliebten Partner gemacht. Darüberhinaus konnten sich Vertreter der Rasse in den klassischen Reitsportdisziplinen (Springen, Dressur, Fahrsport) durchsetzen und zeigen auch beim Westernreiten unter anderem im Trail ihre besonderen Stärken.
Der Haflinger zeichnet sich durch Unkompliziertheit, Freundlichkeit und die bereits angesprochene Trittsicherheit aus. Haflinger vom alten Schlag weisen oft ein ruhiges Temperament auf, weshalb sie sich ideal als Schulpferd oder Fahrpferd eignen. Der moderne Haflinger besitzt mehr Gangwerk und ist insgesamt spritziger, hat aber dennoch eine ebenso angenehme Persönlichkeit. Eine Besonderheit stellt jedoch der Arabo-Haflinger dar. Durch die Vermischung mit arabischem Vollblut zur Veredlung des Typs, sind oft charakterliche Probleme aufgetreten. Unter den Arabo-Haflingern gibt es nicht selten Pferde mit starkem Temperament, die sich nur schlecht bändigen lassen und selbst für Reiter mit langjähriger Erfahrung problematisch im Umgang sind.