Geburt – Fohlen kommen auf die Welt
Die Tragezeit der Stute beträgt etwa elf Monate (zwischen 320 und 355 Tagen). Stuten werden meist ab einem Alter von drei Jahren gedeckt. Bis etwa einen Monat vor der Geburt des Fohlens sollte die tragende Stute noch leicht geritten werden und viel Bewegung haben.
Einige Tage vor der Geburt kann man beobachten, dass zunächst das Euter und anschließend die Scheidenregion der Stute anschwillt. An den Zitzen sind Harztropfen zu sehen.
Bei Pferden, die frei in einer Herde leben, erhalten Stute und Fohlen besonderen Schutz durch die Herde. Besonders bei der Geburt ist die Herde sehr aufmerksam und die anderen Stuten stellen sich in einem Kreis wachsam um die gebärende Stute. Sind Hengste in der Herde, so bilden diese einen zweiten Kreis um die Stuten. Kommt es zu einer Gefahrensituation, verteidigen die anderen Herdenmitglieder Mutter und Fohlen durch Ausschlagen mit den Hinterhufen.
Eine übliche Pferdegeburt dauert nur circa eine Viertelstunde. Nach der Geburt ist das Fohlen ganz feucht und struppig. Die Mutterstute säubert es dann, indem sie es ableckt bis es fast trocken ist. Auf diese Weise bringt sie auch den Kreislauf des neugeborenen Pferdes in Schwung. Außerdem nimmt sie den Geruch ihres Jungtieres auf. Mutter und Kind beschnuppern sich gegenseitig und lernen einander so kennen. Durch diese Prägung können sich die Tiere während der Zeit ihres Zusammenlebens jederzeit am Geruch wiedererkennen.
Nach kurzer Zeit versucht das Fohlen auf die Beine zu kommen. Dabei wirkt es noch ziemlich unbeholfen und staksig. Wenn das Stehen funktioniert, macht es die ersten Schritte und wird bald darauf die erste Muttermilch zu sich nehmen, die alle wichtigen Abwehrstoffe für das Fohlen zum Aufbau einer Widerstandskraft gegen Krankheiten enthält.
Der Mensch sollte sich während und nach der Geburt weitgehend raushalten. Nur bei Komplikationen, die einen Eingriff durch den Halter oder den Tierarzt notwendig machen, sollten Stute und Fohlen gestört werden.