Schwimmen – angeborene Fähigkeit des Pferdes
Das Pferd führt beim Schwimmen die Fußfolge des Trabs aus. Es taucht bis zum Kinn ins Wasser und hält den Kopf zur Orientierung und zum Schutz über der Wasseroberfläche. Das Pferd achtet darauf, dass Ohren, Nüstern und Maul über Wasser bleiben, damit kein Wasser eindringt. Weil Pferde aufgrund ihrer Kehlkopfkonstruktion nicht erbrechen können, ist die Erstickungsgefahr sehr groß. Wenn Wasser in die Ohren eindringt, kommt es zu Gleichgewichtsstörungen.
Der Reiter sollte sofort auf dem Sattel gleiten, wenn er mit dem Pferd ins Wasser geritten ist, damit sich das Pferd nicht nach hinten überschlägt. Er schwimmt seitlich neben dem Pferd her. Mit der rechten Hand hält er sich dabei an der Mähne, am Halsriemen oder am Sattel fest und nutzt die linke Hand um durch leichte Zügelhilfen die Richtung zu korrigieren.
Bei Pferden, die aus wasserarmen Regionen kommen, zeigt sich jedoch häufig eine große Scheu vor Wasserläufen, Teichen oder Seen. Hier ist viel Geduld gefragt, damit sich das Pferd daran gewöhnen kann, überhaupt erstmal ein Gewässer zu betreten.
Seit geraumer Zeit wird Schwimmen auch als therapeutische Maßnahme bei Pferden eingesetzt. So kann Schwimmen dazu beitragen, Stress bei sehr nervösen Tieren abzubauen. Schwimmen eignet sich außerdem für das Training eines Pferdes, das nach einer Huf- oder Beinverletzung ohne Gewichtsbelastung trainiert werden soll. Im Fall von Sportpferden oder Rennpferden ist das Schwimmen häufig ein fester Bestandteil des Konditionstraining.