Geschmackssinn des Pferdes
Unter den Pferden gibt es jene, die jedes Futter mit Begeisterung annehmen. Egal ob man ihnen Stroh, Heu oder trockene Gräser reicht. Und dann gibt es die Pferde, die bei der Futterauswahl sehr wählerisch vorgehen und nicht alles annehmen, was sie geboten bekommen.
Die Geschmacksnerven des Pferdes liegen auf der Zunge, auf der Mundschleimhaut und vor dem Rachenschlund. Bei der Nahrungssuche sind Schmecken und Riechen zwei entscheidende Faktoren. Steht dem Pferd eine große Weide zur Verfügung, auf der unterschiedliche Gräser und Kräuter wachsen, wird es sich auf seinen Geschmack verlassen und sich so seine individuelle, ausgewogene und gesunde Ernährung zusammenstellen.
Teilweise wird behauptet, dass Pferde ist instinktiv giftige Pflanzen bei der Nahrungsaufnahme verschmähen würden, darauf kann und sollte man sich jedoch nicht verlassen. Giftpflanzen und giftige Bäume/Sträucher haben auf der Weide nichts verloren und sollten auch nicht in direkter Nähe zur Wiede gepflanzt werden. Vor allem, wenn die Futterpflanzen auf der Weide knapper werden, kann es sonst ganz leicht passieren, dass sich das Pferd an den Giftgewächsen vergreift. Dabei gibt es einige Sorten, wo schon wenige Blätter ausreichen, um ein ausgewachsenes Großpferd zu töten.
Pferde sind meist Leckermäuler, die für ihr Leben gerne naschen. Die Geschmäcker sind dabei oft ganz verschieden und jedes Pferd hat seine eigenen Lieblingsleckerbissen. Das Spektrum reicht von trockenem Brot, Mohrrüben und Äpfeln bis hin zu Weintrauben, Bananen, Melonenstücken, Rote Beete oder Steckrüben. Manchmal dauert es etwas, bis sich das Pferd an einen neuen Belohnungshappen gewöhnt hat, weil das Mundgefühl ungewohnt und komisch ist oder der Geschmack einfach sehr besonders. Häufig kann man beobachten, dass Pferde sich schneller für eine neue Nahrungsergänzung begeistern, wenn andere Pferde diese mit Genuss fressen.