Dressurreiten – Hintergründe und Entwicklung
Das Dressurreiten ist heute eine populäre Disziplin des Pferdesports. Eine schonende und systematische dressurmäßige Ausbildung des Pferdes ist jedoch auch Voraussetzung für alle andern reitsportlichen Bereiche. Die Dressurausbildung ist sehr alt. – Schon in der ältesten überlieferten Reitlehre, die auf den griechischen Philosophen und Heerführer Xenophon (ca. 430-688 v. Chr. / Schriften: „Peri Hippikes“ – „Über die Reitkunst“ / „Hipparchikos“ – „Pflichten eines Reiterführers“) zurückgeführt wird, sind Ansätze vom Prinzip der Versammlung enthalten. Die Psyche des Pferdes fand erstmals durch den Rittmeister Pluvinel (1555-1629) Berücksichtigung bei der Ausbildung. Er gilt noch heute als einer der bedeutendsten Vertreter der gewaltfreien Lehrmethode.
Der erste methodisch aufgebaute Leitfaden für eine Pferdeausbildung mit System ist die „Ecole de Cavalerie“, die von Guérinière (1688-1751) niedergeschrieben wurde. Die darin enthaltenen Prinzipien wie Versammlung, Durchlässigkeit und Losgelassenheit sind noch heute Basis für die klassische Reitweise und Bestandteil der Ausbildungsskala. Daneben hat auch das von Steinbrecht (1808-1905) verfasste Werk „Das Gymnasium des Pferdes“ bis heute nicht an Bedeutung verloren.
Die Dressurausbildung war bis zum Barock eher ein Mittel zum Zweck. Dabei ging es darum aus dem Pferd einen willigen Gefährten für die Soldaten im Kampf zu formen. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Dressurreiten als Sport aus der Militärgebrauchsreiterei. Aus diesem Grund waren Wettkämpfe im Dressurreiten vorerst für lange Zeit nur Offizieren vorbehalten. 1912 wurde das Dressurreiten olympische Disziplin, wobei nur Männer zu den Wettbewerben zugelassen waren. Im Jahr 1952 wurde die Einschränkung aufgehoben und auch Frauen durften bei Dressur-Wettbewerben der Olympischen Spiele teilnehmen.
Für das Dressurreiten verantwortlich ist die Fédération Equestre Internationale (kurz: FEI) – die internationale Vereinigung. Sie ist für die Veranstaltung zahlreicher internationaler Wettbewerbe verantwortlich.