Einführung in den Fahrsport

Fahrsport - Höchstleistung von den PferdenDer Fahrsport erfreut sich einer größer werdenden Beliebtheit. Um richtig und vor allem sicher mit Pferd und Kutsche umgehen zu können, reicht jedoch die einfache Anschaffung von Geschirr und Kutsche zusätzlich zum Sattel nicht aus. – Wer Interesse am Fahrsport hat, sollte sich bei Vereinen in seiner Nähe nach geeigneten Lehrgängen erkundigen, um neben den Grundlagen auch zu lernen, wie man beispielsweise bei einem durchgehenden Pferd
vor der Kutsche reagieren kann, damit größere
Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer aus-
geschlossen werden können.

Der zeitliche Aufwand und die Kosten für den Fahrsport sind allerdings nicht zu vernachlässigen. Die Instandhaltung der Kutschen und die Pflege/das Fetten der ledernen Leinen und Geschirre und das Polieren der Metallbeschläge ist zeit- und kostenintensiv. Daneben sind auch die Anschaffungkosten beachtlich. Eine geländetaugliche Kutsche – ein sogenannter Marathonwagen – kostet beispielsweise um die 10.000 Euro.

Im Fahrsport werden verschiedene Turnierklassen in Abhängigkeit der Anzahl der angespannten Pferde unterschieden: Diese sind in der Regel Einspänner, Zweispänner und Vierspänner. Ein Turnier im Fahrsport besteht aus drei Teilen. – Der erste Teil ist der Dressurteil, der auf dem Fahrplatz durchgeführt wird. Hierbei muss man zwischen aufgestellten Hindernissen hindurch fahren, wobei die auf den Hindernissen liegenden Tennisbälle nicht herabgestoßen werden dürfen. Der zweite Teil ist der Geländeteil, in dem auf Zeit gefahren wird. – Hierbei stehen feste und wesentlich komplexere Hindernisse wie Wasser-Durchfahrten oder Labyrinthe auf dem Platz. Wie beim Parcours beim Springreiten müssen die Hindernisse entsprechend einem vorgegebenen System durchfahren werden. Im dritten Teil findet in Form eines Hindernisfahrens wieder auf dem Platz statt.

Neben den angesprochenen Turnierklassen gibt es weitere Anspannungsarten, die aber meist nur auf Schauvorführungen und weniger in Prüfungen zu sehen sind:

Tandem
Beim Tandem sind zwei Pferde voreinander eingespannt.

Random
Der Random entspricht dem Tandem, nur dass hierbei drei Pferde hintereinander gespannt werden.

Einhorn
Zwei Pferde laufen beim Einhorn direkt vor der Kutsche – mittig vor ihnen ist ein drittes Pferd eingespannt.

Troika
Bei der Troika handelt es sich um eine russische Anspannung, dabei gehen drei Pferde nebeneinander vor einem Wagen mit einer Achse. – Die beiden äußeren Pferde werden bei dieser Anspannung stark nach außen gestellt und gehen im Linksgalopp beziehungsweise Rechtsgalopp. In der Mitte befindet sich meist ein Orlow-Traber, der trabt.

Vierspänner
Anspannung mit Zwei-mal-zwei Pferden.

Quadriga
Römische Variante der Vierer-Anspannung mit vier Pferden nebeneinander. Bei historischen Wagenrennen häufig zu sehen.

Fünferzug
Beim so genannten Fünferzug werden hinten zwei Pferde und vorne drei Pferde eingespannt. Diese Art der Anspannung stammt aus Ungarn.

Sechserzug / Achterzug / Zehnerzug

Bei diesen Varianten werden die Pferde paarweise in Reihen angeordnet (dreimal zwei Pferde beim Sechserzug, viermal zwei Pferde beim Achterzug, fünfmal zwei Pferde beim Zehnerzug).

Elferzug
Die Anspannung beim Elferzug entspricht dem des Zehnerzugs, wobei ein einzelnes Pferd vorweg geht.