Zäumung: Gebisse
Für die korrekte Lage des Mundstückes im Pferdemaul gibt es im Englischen eine Reiter-Weisheit, die besagt, dass das Pferd, wenn das Gebiss richtig Maul liegt, lächeln muss. Dieses bezieht sich darauf, dass sich bei einem korrekt verschnallten Gebiss zwei Falten in den Maulwinkeln des Pferdes bilden, die man als „Lächeln“ deuten kann.
Die runde Form des Mundstückes regt das Pferd zum Kauen an. Durch die Kautätigkeit bringt das Pferd zum Ausdruck, dass es das Gebiss akzeptiert. Darüber hinaus baut das Pferd durch das Kauen also durch die Beschäftigung bzw. aktive Auseinandersetzung mit dem Fremdkörper Gebiss im Maul Vertrauen dazu auf. Die Bewegung der Pferdezunge löst vermehrten Speichelfluss aus, was die Tätigkeit der Ohrspeicheldrüse anregt, welche sich im Übergang zwischen Kiefer und Pferdehals befindet. Die Ohrspeicheldrüse schwillt durch die vermehrte Tätigkeit ab, was die Ganasche des Pferdes beweglicher macht und so wiederum die Beizäumung vereinfacht.
Neben Form und Material des Gebisses hängt der Erfolg schlussendlich davon ab, wie der Reiter damit umgeht. Je schärfer das gewählte Gebiss, desto sensibler muss es vom Reiter gehandhabt werden. Bei vielen Pferde, die als stur und hart im Maul gelten, handelt es sich um „Opfer“ einer falsche Zäumung.
Bei den Gebissen werden meist in der Hauptsache drei „Familien“ von Gebissen unterschieden. Dabei handelt es sich um Wassertrensen, Kandaren bzw. Doppeltrensen und Pelhams. Außerdem gibt es noch zwei kleinere, untergeordnete Gruppen: die Aufziehtrensen und die „Nasentrensen“ (gebisslose Zaumzeuge). In weiteren Artikeln werden wir Ihnen die verschiedenen Gebissfamilien und ihren Einsatz genauer vorstellen.